Ja interessant fand ich ihn die ersten Zeilen lang auch. Aber irgendwann driftet er etwas ab und schiesst dann letztendlich meiner Meinung nach seeehr weit ueber das Ziel hinaus.
Seine Parallelziehungsversuche zum dritten Reich hin sind relativ laecherlich wie ich finde.
Richtig amatuerhaft seine Bedenken bei der eindeutigen Sprache (von wegen “Heil! Heil dem und dem”) … weiss er eigentlich, dass der Film eine Originalsprache hat und dass es da zwar genauso heisst, aber wohl eine voellig losgeloeste Bedeutung traegt von der, die der Autor hier erkennen will!?
Ueber Tolkiens Weltbild mag man sicherlich streiten koennen, aber man muss sein Werk als das nehmen, was es sein soll. Eine Fantasywelt mit einer Geschichte, in der die Dinge eben wirklich schoen eindeutig liegen. Gut und Boese sauber getrennt. Und drumherum eine unterhaltende, sehr tief durchdachte Geschichte.
Ich mag Kritiker nicht, die ein grosses Unterhaltungswerk immer so auseinanderklambuesern muessen, bis sie die Fragmente so zusammenlegen koennen, dass ein passendes, skandaloeses Bild bei rauskommt.
Naja, noch weiter ins Detail zu gehen, erscheint mir jetzt zu uebertrieben. Alles in Allem finde ich die Kritik daneben. Klar, als grosser Fan von Tolkiens Werk wird man kaum was anderes erwartet haben, aber auch angestrengt objektiv drueber nachgedacht bleibe ich dabei: das war zu einem grossen Teil Bloedsinn.
Und ueberhaupt: Es wird ja vielerorts versucht, den Film und die Geschichte an fragwuerdigen tagespolitischen Entscheidungen festzumachen. Da halte man es wie die ZEIT schrieb (ist auch bei Heise im Forum zu lesen):
“…Tatsächlich zieht sich die Achse des Bösen durch Tolkiens
Mittelerde so schnurgerade wie durch die Rhetorik des George W. Bush.
Und doch: It’s only a movie. Schließlich kann Jacksons Film wohl kaum
etwas dafür, dass in Politikerköpfen die gleichen infantilen
Dichotomien spuken wie in den populären Mythen des Fantasy- und
Abenteuerkinos. Warum um alles in der Welt sollte man dem Herrn der
Ringe anlasten, dass sich ein amerikanischer Präsident dazu
entschlossen hat, im gleichen Film zu kämpfen?”
Zur Kritik am Film selbst (Return of the King): Die teile ich teilweise. Was den Gang der Geschichte in dem Streifen angeht, hat er meines Erachtens teilweise recht.
Was ich hingegen wieder gar nicht gut finde ist die Art, wie er die Schauspieler runtermacht. Gerade bei Viggo Mortensen greift er IMHO voll ins Klo.
So, aber genug jetzt. Wenn wir anfangen, jede dazu erschienene Filmkritik selbst noch einmal zu kritisieren, sind wir Jahre beschaeftigt
Da schau ich mir den Film lieber noch ein paar Mal an
Beorn